Seit Einstein hat sich die Quantenphysik stark verändert. Während sie vor dreißig Jahren noch eine Science-Fiction-Fantasie waren, sind die ersten Quantencomputer heute mehr Realität als Mythos. Diese Computer werden in der Lage sein, komplexe Probleme deutlich schneller zu lösen als aktuelle Computer – was es ermöglicht, sie unter anderem in der Cybersicherheit einzusetzen. Die Oberrheinregion positioniert sich als wichtiger europäischer Akteur dieser neuen Technologien. Das Forschungs-, Ausbildungs- und Innovationsökosystem im Bereich der Quantenwissenschaften am Oberrhein hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, insbesondere im Rahmen des Universitätsverbunds Eucor – The European Campus, der diesen Forschungsbereich zu einer seiner Prioritäten gemacht hat.
Am 4. März 2025 wurde in Straßburg offiziell das grenzüberschreitende Projekt UpQuantVal für die Entwicklung eines Quanten Valley am Oberrhein angestoßen. Ziel von UpQuantVal, das vom Interreg-Programm Oberrhein kofinanziert wird, ist es, die Akteure im Bereich Forschung und Innovation, der Privatwirschaft, sowie regionale Behörden und die Entscheidungsträger dieses grenzüberschreitenden Raums zusammenzubringen, um eine bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu erreichen und langfristige Strategien rund um Quantentechnologien zu entwickeln. Ziele des Projektes sind sowohl die Quantenforscher von morgen auszubilden, die europäische Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Quantenforschung zu steigern und vor allem die Oberrheinregion zur führenden Region in der Quanteninnovation zu machen. Die erzielten Ergebnisse im Rahmen dieses Projektes können als Modell für zukünftige europäische Kooperationen im Bereich der Quantenphysik dienen.
Dank einer europäischen Finanzierung wird ebenfalls Eucor das neue internationale Doktorandenprogramm „Gen-Q“ aufstellen.
Die Europäische Kommission hat den Finanzierungsantrag von Eucor – The European Campus für ein neues internationales Doktorandenprogramm in Quantenwissenschaften und -technologien genehmigt. „Gen-Q“ wird es 51 jungen Wissenschaftlern ermöglichen, ihre Doktorarbeit mit einer internationalen, interdisziplinären und sektorübergreifenden Dimension zu verfassen. Neben den fünf Eucor-Mitgliedshochschulen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz (Universitäten Basel, Freiburg im Breisgau, Haute-Alsace und Strasbourg sowie das Karlsruher Institut für Technologie) sind auch die Universitäten Amsterdam (Niederlande) und Poznán (Polen) beteiligt.
Der grenzüberschreitende Eucor-Lehrstuhl für Quanteninformatik zwischen dem Karlsruher Institut für Technologie und der Universität Straßburg, der sich auf die beiden Schwesterinstitute „Europäisches Zentrum für Quantensciences“ (Universität Straßburg) und „Institut für QuantenMaterialien und Technologien“ (KIT) stützt, trägt ebenfalls zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in diesem zukunftsweisenden Bereich bei.
Zwischen den beiden Institutionen besteht auch ein deutsch-französisches Doktorandenkolleg für Quantentechnologien der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH).
Weitere Informationen zum Projekt UpQuant-Val: https://www.interreg-oberrhein.eu/projet/upquantval-quantum-valley-oberrhein/
Weitere Informationen zum Eucor Doktorandenprogramm: https://www.eucor-uni.org/de/aktuelle-informationen/generation-quantum-12-millionen-euro-fuer-die-ausbildung-in-den-quantenwissenschaften