Im Zusammenhang mit der Vorbereitung des EU-Haushalts für die Zeit nach 2027 ist das Budget für die Kohäsionspolitik und insbesondere für die Interreg-Programme, die die grenzüberschreitende, interregionale und transnationale Zusammenarbeit finanzieren, ungewiss. Die neue Zusammensetzung des Exekutivteams der Kommission und des Europäischen Parlaments, die ihrerseits nationale politische Trends widerspiegeln, sowie die neuen Ausgaben, die im Zusammenhang mit der neuen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und der Rückzahlung der gemeinsamen Schulden nach Ablauf des Kovid-Zeitraums anstehen, lassen Zweifel an der Fortführung der Finanzierungsprogramme aufkommen. Es wurden mehrere institutionelle und operative Initiativen gestartet, um die Unterstützung für die Interreg-Programme zu bekräftigen und den entscheidenden Mehrwert dieser Programme für die weitere europäische Integration zu demonstrieren.
Im Rahmen der ungarischen Präsidentschaft des Europäischen Rates fand am 14. November in Budapest eine Konferenz zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit statt, auf der eine Erklärung zur Zukunft von Interreg verabschiedet wurde, die wiederum von mehreren dieser europäischen territorialen Programme mitverabschiedet wurde, unter anderem dem Interreg-Oberrhein Programm. Darin wird gefordert, die Besonderheit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Europa und die Einzigartigkeit der Interreg-Programme zu berücksichtigen und die Akteure vor Ort in den Prozess der Entwicklung des zukünftigen Regelwerks für die Programme einzubeziehen.
Lesen Sie die Erklärung (auf Englisch): https: //interreg.hu/
Tein, Transfrontier Euro-Institute Network, hat eine Publikation verfasst, um die wesentliche Rolle der Interreg-Programme in der Kohäsionspolitik zu demonstrieren.
Lesen Sie die Publikation (auf Englisch): https: //transfrontier.eu/costs-of-non-interreg/
Interreg-Programme sind für Europäischen Territorialen Zusammenarbeit im Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) angesiedelt. EFRE ist eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente der Kohäsionspolitik der EU. Er wurde 1975 eingerichtet, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Unterschiede im Entwicklungsstand der verschiedenen Regionen der Union gemindert und die Lebensbedingungen in den strukturschwächsten Regionen verbessert werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Gebieten mit schweren oder dauerhaften natürlichen oder demografischen Nachteilen, wie den nördlichsten Regionen mit sehr geringer Bevölkerungsdichte sowie den Insel-, Grenz- und Bergregionen. Interreg-Projekte fördern die Innovation in ganz Europa. Sie tragen dazu bei, innovative Lösungen für verschiedene sozioökonomische Probleme zu entwickeln und umzusetzen, und liefern Modelle für bewährte Verfahren, die in größerem Maßstab nachgeahmt werden können.