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Grenzüberschreitende Wissenschaftsoffensive: Förderung von Forschung und Innovation am Oberrhein

Mit den sieben kürzlich ausgewählten Projekten für insgesamt fast 8 Millionen Euro bekräftigt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Innovation ihren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Oberrheins.

Mit ihren zahlreichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die sich durch Exzellenz und Vielfalt auszeichnen, gehört die Metropolregion Oberrhein zu den leistungsstärksten Forschungsräumen Europas. Eine Priorität der Wissenschaftsoffensive ist der Transfer der Forschungsergebnisse in konkrete Anwendungen für die Region, ihre Unternehmen, insbesondere die rund 290.000 kleinen und mittleren Unternehmen, die Bürger und die breite Öffentlichkeit. Die sieben Projektkonsortien, bestehend aus bi- oder trinationalen Forschungsteams und ihren Industriepartnern aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, der Region Grand Est sowie der Nordwestschweiz, liefern konkrete Beiträge in strategischen Bereichen wie Energiewende und Energieeffizienz durch den Einsatz von KI, den Einsatz von Quantentechnologien im Dienste der Medizin von morgen oder auch die Prävention von Klima- und Umweltrisiken.

Die Wissenschaftsoffensive ist eine gemeinsame Initiative der Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, der Region Grand Est sowie des Interreg-Programms Oberrhein, mit der grenzüberschreitende Spitzenprojekte in Forschung und Innovation gefördert werden. Das Gesamtbudget von fast 8 Millionen Euro für diese Ausschreibung ist auf ein gemeinsames Engagement staatlicher, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Akteure aus der Oberrheinregion zurückzuführen: 3,5 Millionen Euro stammen aus dem Interreg-Programm Oberrhein 2021-2027, 1,75 Millionen Euro von den Bundesländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und der Region Grand Est sowie 1,75 Millionen Euro aus Eigenmitteln der deutsch-französischen Projektverbünde. Wissenschaftliche Einrichtungen aus den Schweizer Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn tragen ebenfalls zum Erfolg der Projekte bei, indem sie ihr Wissen und einen finanziellen Beitrag von fast 800.000 Euro einbringen.

Die sieben Projekte, die nach einem in 2024 gestarteten zweistufigen Auswahlverfahren aus 30 Bewerbungen ausgewählt wurden, zeichnen sich durch vielversprechende wissenschaftliche und technische Exzellenz, ein hohes Verwertungspotenzial der vorgeschlagenen Innovationen sowie direkte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand des Großraums Oberrhein aus.

Die ausgewählten Projekte:

  • EMPOWER#IoT
    • Smart Cities nutzen Sensoren, um Luftqualität, Verkehrsfluss, Lärmpegel und andere städtische Parameter in Echtzeit zu erfassen. Die meisten Geräte werden jedoch mit Einwegbatterien betrieben oder erfordern eine aufwendige Verkabelung. EMPOWER#IoT entwickelt solarbetriebene Sensoren, die auch im Schatten oder unter Straßenlaternen funktionieren, wodurch Installations- und Wartungskosten gesenkt werden und weniger Abfall anfällt.
    • Projektpartner : Universität Freiburg (DE), Université de Strasbourg (Icube-Labor) (FR), Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), mit weiteren akademischen Partnern (Fraunhofer ISE, CNRS), Kommunen und Unternehmen
  • QUANTUM PRECISION
    • Krebs und Alzheimer entwickeln sich oft unbemerkt, da heutige Diagnosemethoden keine molekulare Präzision ermöglichen. QUANTUM-PRECISION entwickelt eine neue Generation von MRT-Geräten, die auf Hyperpolarisation basieren, einer quantenmechanischen Technologie, die das Signal von Krankheitsmarkern verstärkt und so eine genauere Diagnostik und personalisierte Therapie ermöglicht.
    • Projektpartner: Uniklinikum Freiburg (DE), Université de Strasbourg (laboratoire Icube) (FR), mit anderen akademischen Partnern und Industriepartnern aus dem Bereich der Simulation und Quantenalgorithmen für die chemische und pharmazeutische Industrie.
  • FLEX-E
    • FLEX-E hilft Industrieparks dabei, durch eine intelligentere Energienutzung Kosten und CO₂-Emissionen zu senken. Unternehmen verschwenden oft Strom durch separates Energiemanagement. FLEX-E entwickelt KI-Tools, mit denen eine sichere Zusammenarbeit ohne Weitergabe sensibler Daten möglich ist. Das Projekt soll im Industriepark auf dem Gelände der ehemaligen Schmiede in Pfinztal getestet werden und durch Modellieren verschiedener Industrieparkgrößen praktische Modelle und Leitfäden liefern.Projektpartner: Hochschule Karlsruhe (DE) und INSA Strasbourg (FR) und Industriegebiete in Grand Est und Baden-Württemberg
  • HEDRAF
    • Das Projekt HEDRAF entwickelt eine Drohne, die fünf Stunden lang ununterbrochen fliegen kann, um die Rauchentwicklung bei Bränden zu verfolgen und zu analysieren. Sie bietet eine einzigartige Autonomie und wird mit sauberer Energie betrieben. Durch die Bereitstellung zuverlässiger Daten für Feuerwehr und Behörden wird diese Drohne helfen, die Bevölkerung besser zu schützen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken, die für die Bekämpfung der Luftverschmutzung am Oberrhein von entscheidender Bedeutung ist.
    • Projektpartner: INSA Strasbourg (FR), CNRS (FR) und Universität Freiburg (DE), in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie, Feuerwehren und Luftüberwachungsbehörden
  • VITISENSE
    • Der Oberrhein ist Heimat renommierter Weinberge, die von Holzkrankheiten bedroht sind, die jahrelang unsichtbar bleiben und erhebliche Verluste verursachen können. VitiSense entwickelt zwei Instrumente zur Früherkennung dieser Krankheiten, noch bevor sichtbare Symptome auftreten: einen optischen Sensor, der den Befall der Blätter frühzeitig erkennen kann, und ein tragbares MRT-Gerät, mit dem das Innere der Rebstöcke sichtbar gemacht werden kann.
    • Projektpartner : Université de Strasbourg (Icube-Labor) (FR), Université de Haute-Alsace (FR), Hochschule Furtwangen (DE) sowie akademische Partner (FHNW, Julius Kühn-Institut) und Partner aus der Industrie
  • ZUNAMI
    • ZUNAMI entwickelt ein lokales System zur Erkennung und Quantifizierung von Mikroplastik im Rhein. Durch die Kombination von modernster Probenvorbereitung, Automatisierung mittels Mikrofluidik und elektrischer Erkennung von Partikeln durch Mikroporensensorik liefert das Gerät im Vergleich zu aktuellen Labormethoden schnellere Ergebnisse. Damit erhalten Wasserversorger und Behörden wirksame Instrumente zum Schutz der Flüsse und der öffentlichen Gesundheit.
    • Projektpartner: Universität Freiburg (DE), Universität Basel (CH) und RPTU Kaiserslautern-Landau (DE) sowie Wasserversorger und Industriepartner.
  • IMARA
    • Das Projekt IMARA entwickelt eine Robotik-Plattform für den Operationssaal, die aus zwei sich ergänzenden Innovationen besteht: einem autonomen mobilen Roboter zur Vorbereitung und Beförderung von Material sowie einem Roboterarm, der sich durch Nachahmung von Pflegehandgriffen weiterentwickelt. IMARA zielt darauf ab, das Pflegepersonal von zeitraubenden und fehleranfälligen Aufgaben zu entlasten, um mehr Zeit für die Patientenversorgung zu schaffen und gleichzeitig die Sicherheit der Eingriffe zu erhöhen.
    • Projektpartner: Institut Hospitalo-Universitaire de Strasbourg (FR), Université de Strasbourg (Icube-Labor) (FR), Hochschule Reutlingen (DE) sowie Partner aus dem akademischen Bereich und dem Krankenhaussektor.

Mehr Informationen: https://science.rmtmo.eu/appela-projets-os-2024/

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