ENACT hat sich zum Ziel gesetzt, die Region Grand Est zu einem europäischen Vorreiter im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) zu machen. Dazu verfolgt es eine ganzheitliche Strategie für Ausbildung, Forschung und Innovation, die sich auf das gesamte Gebiet der Region und darüber hinaus erstreckt. Diese Strategie stützt sich auf die Positionierung der Standorte Lothringen und Straßburg als europäische Spitzenreiter in diesem Bereich und gliedert sich in drei Schwerpunkte:

• 1. Die automatische Sprachverarbeitung (TAL) und multimodale Sprachmodelle als Kernstück modernster KI-Technologien,
• 2. KI für Ingenieurwesen und wissenschaftliche Forschung, mit dem Ziel, die Entdeckung neuer Materialien und Medikamente für eine nachhaltige Zukunft sowie die damit verbundenen Innovations- und Industrialisierungsprozesse zu beschleunigen,
• 3. digitale Gesundheit, mit dem Ziel, Patienten, Ärzten und medizinischem Personal während des gesamten Behandlungsverlaufs eine bessere Unterstützung zu bieten.

Das von der Universität Lothringen getragene ENACT-Konsortium vereint Akteure aus den Bereichen Forschung, Lehre und Innovation der Region Grand Est, darunter die Universität Straßburg, Inria, CNRS, Inserm, das Centre Hospitalier Régional Universitaire de Nancy und die Universitätskliniken Straßburg. Es wird von France 2030 unterstützt und erhält von der nationalen Forschungsgesellschaft ANR ein Budget von 30 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren (2024–2029), das durch Finanzmittel der Region Grand Est, der Metropole Grand Nancy, der Eurometropole Straßburg und etwa fünfzig Unternehmen aus der Region ergänzt wird. Das Projekt hat einen echten europäischen und grenzüberschreitenden Anspruch und strebt eine Zusammenarbeit mit Akteuren entlang der Grenze der Region Grand Est an, unter anderem mit den Universitäten des Verbunds Eucor – The European Campus. 

ENACT strebt die Einrichtung von neun Lehrstühlen an, die vom Zeitpunkt der Amtsübernahme bis zum Ende des Programms am 31.12.2029 finanziert werden. Der Lehrstuhl kann durch Finanzmittel seiner potenziellen Partner verlängert werden. Die Finanzierung umfasst eine Koordinierungsstelle, Mittel für die Einstellung von Doktoranden/Postdoktoranden und/oder Ingenieuren sowie einen Pauschalbetrag für Gemeinkosten. Die folgenden Themenbereiche haben Priorität: Digitale Geisteswissenschaften, E-Bildung, Struktur- und Entwicklungsbiologie, Optimale Steuerung und KI, datengestütztes Engineering, Lebererkrankungen, Krebs, Medizinische Bildgebung und Robotik, Anwendung von LLM auf Gesundheitsdatenbanken, Patientenpfade, EDS und schließlich KI-Recht.
Die Anträge müssen bis zum 7. Januar 2026 eingereicht werden. Die Lehrstühle könnten bereits im Juni 2026 besetzt werden.
Weitere Informationen (Text der Ausschreibung auf Englisch erhältlich): https://cluster-ia-enact.ai/Projektaufruf/