In diesem Jahr feiert die Trinationale Metropolregion Oberrhein (TMO) ihr 15-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das dazu einlädt, auf eine symbolträchtige Geschichte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz zurückzublicken. Seit ihrer Gründung und offiziellen Einführung am 9. Dezember 2010 in Verbindung mit der deutsch-französisch-schweizerischen Regierungskommission in Offenburg ist es der TMO gelungen, eine kollektive Dynamik aufzubauen, die auf kultureller, wirtschaftlicher, sozialer und wissenschaftlicher Komplementarität basiert, um den Oberrhein zu einem Raum des Lebens, der Innovation und der nachhaltigen Entwicklung zu machen.
Das ursprüngliche Ziel der TMO war die Schaffung eines Kooperationsrahmens – eines Netzwerks –, um die Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik zu koordinieren und so die Stärken der Region optimal zu nutzen. Innerhalb der TMO wurde die Säule Wissenschaft von Anfang an als eine der vier Säulen konzipiert, die neben Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik die grenzüberschreitende Zusammenarbeit strukturieren. Mit der Unterzeichnung der Strategie 2030 der TMO im Jahr 2019 wurden die wissenschaftlichen Ambitionen der Grenzregion für das kommende Jahrzehnt formalisiert: den Oberrhein zu einem Forschungs- und Innovationszentrum zu machen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Hochschulbildung, Forschung und Technologietransfer zu stärken und einen wissenschaftlichen Raum ohne Grenzen zu schaffen.
Unter den Leitinitiativen der Säule Wissenschaft nimmt die Wissenschaftsoffensive einen zentralen Platz ein. Diese in Europa einzigartige Maßnahme zielt darauf ab, grenzüberschreitende Forschungs- und Innovationsprojekte von hoher Qualität zu unterstützen und zu finanzieren, die von Konsortien aus Hochschulen, Forschungszentren und Unternehmen der Region durchgeführt werden. Die Wissenschaftsoffensive hat bereits die Umsetzung von 28 grenzüberschreitenden Verbundforschungsprojekten ermöglicht, zu denen 2026 sieben neue Projekte hinzukommen werden. Mit 31 Millionen Euro, die in die Forschung am Oberrhein investiert werden, bestätigt dieses Instrument die Position der TMO als Modellregion für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich der angewandten Forschung und Innovation, und ist Teilnehmende an dieser.
Insgesamt tragen die Akteure aus dem Wissenschaftsbereich im Hinblick auf eine Zwischenbilanz der Umsetzung der gemeinsamen Strategie der Trinationalen Metropolregion Oberrhein maßgeblich zur Entwicklung konkreter Projekte rund um die strategischen Herausforderungen der Region bei. Zahlreiche Forschungsprojekte wurden in den Bereichen Klimaschutz und Umweltschutz, aber auch nachhaltige Mobilität und Energiewende entwickelt. Die Akteure aus dem Hochschul- und Forschungsbereich sind Teilnehmende an der Aufrechterhaltung der Zweisprachigkeit und an der Entwicklung der grenzüberschreitenden Mobilität der Studierenden, indem sie innovative Lehrangebote, auch für Doktoranden, anbieten. Die von dem Verbund Eucor – The European Campus entwickelten grenzüberschreitenden Professuren sind ein Pilotmodell für die akademische Zusammenarbeit in Europa. Der Transfer von Wissen und Technologien aus der öffentlichen Forschung in der Region in die Wirtschaft wird durch die konkreten Ergebnisse der Projekte der Wissenschaftsoffensive, aber auch durch die Vernetzung und Strukturierung der Akteure wie im Projekt Knowledge Transfer Upper-Rhine – KTUR ² gefördert.
Ein in Europa einzigartiges Kooperationsmodell: Die TMO beweist, dass ein grenzüberschreitender Ansatz unter Einbeziehung verschiedener Akteure, darunter Vertreter aus Politik, Verwaltung, Hochschulen, Akteure der Wirtschaftsentwicklung und Unternehmen, eine passende Antwort auf die Herausforderungen von heute und morgen ist.
Ein Hebel für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit: Dank der Wissenschaftsoffensive und den strukturierenden Projekten zieht die Region Talente an, schafft Synergien und fördert die Entwicklung technologischer und wissenschaftlicher Lösungen, die den aktuellen Herausforderungen – Gesundheit, Klima, Energie, Mobilität, Digitalisierung – gerecht werden.
Konkrete Auswirkungen auf das Gebiet und die Gesellschaft: Die Projekte – sei es in den Bereichen Energiewende, Gesundheit, Umwelt oder Mobilität – zielen auf konkrete Ergebnisse ab, die von Unternehmen, Kommunen und Bürgern genutzt werden können. Die Nähe ist hier ein echter Vorteil für alle Akteure und für die Bewohner des Oberrheins.
Die Akteure am Oberrhein blicken bereits jetzt in die Zukunft: Die 2020 unterzeichnete Strategie 2030 wird im ersten Halbjahr 2026 in einem kooperativen Ansatz aktualisiert, um die neuen Herausforderungen der Region im Zusammenhang mit dem geopolitischen und wirtschaftlichen Kontext, den großen technologischen Umbrüchen und der Notwendigkeit von sozialem Zusammenhalt und Solidarität zu berücksichtigen. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen über den mehrjährigen europäischen Finanzrahmen 2028-2034, die zur Vorbereitung der nächsten Interreg-Programme führen werden, möchten die Mitglieder der Säulen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft einen grenzüberschreitenden Fahrplan ausarbeiten, dessen finanzieller Hebel unter anderem das Interreg-Programm Oberrhein sein soll.
- Weitere Informationen zur TMO: https://www.rmtmo.eu/de/
- Weitere Informationen zur Strategie 2030: https://science.rmtmo.eu/wp-content/uploads/2019/11/TMO-Strategie-2030-D-Brosch%C3%BCre.pdf
- Weitere Informationen zur Säule Wissenschaft: https://science.rmtmo.eu/de/
